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Blog: Ersetzt generative KI zukünftig die traditionelle KI

Ersetzt die generative KI zukünftig die traditionelle KI?

 

 

Die rasante Entwicklung von generativer Künstlicher Intelligenz (generative KI) hat eine Vielzahl von Diskussionen und Spekulationen ausgelöst – insbesondere darüber, ob diese neue Technologie die traditionelle Künstliche Intelligenz (KI) zukünftig verdrängt oder sogar obsolet macht. Doch ist das wirklich der Fall oder gibt es vielleicht eher Synergien zwischen den beiden Ansätzen? Um diese Frage zu beantworten, lohnt sich ein Blick auf die Unterschiede und Anwendungsgebiete der traditionellen und generativen KI.

 

Was ist der Unterschied zwischen traditioneller KI und generativer KI?

 

Traditionelle KI bezieht sich auf KI-Systeme, die auf vorab definierten Regeln, Algorithmen und Daten basieren, um spezifische Aufgaben zu erfüllen. Klassische Anwendungen umfassen alles von maschinellem Lernen (ML), das mit großen Datensätzen trainiert wird, um Muster zu erkennen und Vorhersagen zu treffen, bis hin zu Expertensystemen, die mit Wissen aus verschiedenen Bereichen gefüttert werden, um Problemlösungen in einem bestimmten Bereich anzubieten. In diesem Kontext liegt der Fokus auf der Automatisierung und Effizienzsteigerung von klar definierten Aufgaben.

Generative KI hingegen ist eine relativ neue Entwicklung, die sich auf Systeme bezieht, die in der Lage sind, Inhalte zu erzeugen. Sie lernt aus großen Mengen an Daten, um neue, oft kreative und komplexe Inhalte zu generieren. Beispiele hierfür sind GPT-Modelle, die Texte generieren, DALL·E, das Bilder kreiert, oder auch KI, die Musik oder Videos produzieren kann. Anstatt nur auf bestehende Daten zurückzugreifen, nutzt generative KI Muster und Strukturen, um neue, oft originelle Ergebnisse zu schaffen.

 

Ersetzt die generative KI die traditionelle KI?

Die Frage, ob generative KI die traditionelle KI langfristig ersetzt, ist nicht einfach zu beantworten. Nach aktuellem Stand sollte generative KI weniger als Ersatz, sondern vielmehr als Erweiterung und Ergänzung betrachtet werden. Hier sind einige Perspektiven, die zu dieser Einschätzung führen:

 

1. Generative KI als Erweiterung, nicht als Ersatz

Generative KI ist in der Lage, völlig neue Inhalte zu erzeugen, was einen fundamentalen Unterschied zu traditioneller KI darstellt, die sich auf die Analyse und Verarbeitung existierender Daten konzentriert. Diese Fähigkeit zur Kreation eröffnet neue Anwendungsfelder, die mit traditionellen Ansätzen schwer zu erreichen sind – etwa in der Kunst, Musik, Literatur oder sogar Softwareentwicklung. Doch diese Fähigkeiten stehen nicht in Konkurrenz zu den traditionellen Anwendungen, sondern erweitern das Potenzial der KI insgesamt.

Beispielsweise wird generative KI bei der Erstellung von Texten und Code immer beliebter, doch auch hier gibt es nach wie vor einen Bedarf an klassischen KI-Technologien, etwa für die Textklassifikation oder die Sentiment-Analyse. Generative Modelle wie GPT-4 könnten die Generierung von Texten automatisieren, aber die Analyse und das Verständnis von Texten, die aus verschiedenen Quellen stammen, bleibt eine Aufgabe für die traditionelle KI.

 

2. Komplexität und Ressourcen

Ein weiterer Aspekt ist die Komplexität und die Ressourcen, die für den Betrieb von generativer KI erforderlich sind. Die rechenintensive Natur dieser Modelle – etwa in Bezug auf Speicher und Trainingszeiten – stellt Herausforderungen dar, die traditionellere KI-Ansätze oft nicht haben. Hier spielen klassische Ansätze wie maschinelles Lernen mit weniger komplexen Modellen, die weniger Rechenleistung benötigen, nach wie vor eine wichtige Rolle.

 

3. Komplementarität in vielen Anwendungsfällen

In vielen Fällen arbeiten generative und traditionelle KI-Systeme Hand in Hand. Ein Beispiel ist die Automatisierung von Produktionsprozessen, bei denen traditionelle KI-Modelle für die Optimierung und Planung von Prozessen zuständig sind, während generative KI kreative Lösungen liefert, etwa in der Designphase von Produkten. Diese Zusammenarbeit führt zu einer Symbiose beider Technologien, die neue Möglichkeiten eröffnen, ohne dass eine die andere ersetzt.

 

Fazit: Kein Ende der traditionellen KI, sondern ein neuer Horizont

 

Generative KI wird die traditionelle KI in naher Zukunft nicht ersetzen. Vielmehr zeigt sich, dass sie das Potenzial hat, viele Bereiche der Künstlichen Intelligenz zu erweitern und zu bereichern. Die beiden Ansätze – die regelbasierte, datengesteuerte traditionelle KI und die kreative, generative KI – sind nicht in Konkurrenz zueinander, sondern ergänzen sich und wir erleben eine Evolution, die uns neue Anwendungsmöglichkeiten in vielen Bereichen eröffnet.

Am Ende des Tages wird der Erfolg beider KI-Ansätze davon abhängen, wie gut es gelingt, ihre Stärken miteinander zu kombinieren und auf die spezifischen Bedürfnisse und Herausforderungen der jeweiligen Anwendungsfälle abzustimmen. So könnte die Zukunft der KI nicht in einem Wettbewerb, sondern in einer harmonischen Zusammenarbeit von traditionellen und generativen Ansätzen liegen.

Blog by Christian Olausson, 19.11.2024

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